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Wie alles begann

Wie alles begann

Ich liebe es anderen ein Geschenk zu machen. Mit allem drum und dran, eine schöne Verpackung aus besonderem Geschenkpapier mit passendem Schleifenband und eine schöne Grußkarte. Nicht nur der Inhalt ist mir wichtig sondern auch die Präsentation. Damals musste ich als Friedrichshainerin dafür entweder nach Mitte oder in den Prenzlauer Berg fahren, um die notwendigen Accessoires dafür kaufen zu können. 

Irgendwann dachte ich mir dann, warum nicht selbst so einen Laden in meinem Kiez aufmachen? Zugegebenermaßen muss ich auch sagen, dass ich keine Lust mehr auf meinen aktuellen Job hatte. Als Aufnahmeleiterin beim Film war ich nicht mehr wirklich sehr glücklich und hatte eh schon überlegt, was ich alternativ machen kann. 

Die Idee der eigenen Existenzgründung war geboren und musste nur noch umgesetzt werden. Die liebe Katja half mir einen Laden zu finden. Als Einkäuferin in einem großen Souvenirladen „Unter den Linden“ hatte sie Ahnung und wusste worauf es ankommt. So landeten wir irgendwann in der Gärtnerstr. An den Fenstern einer Erdgeschoss Wohnung klebte ein rotes Zeichen für eine Vermietung. Das war genau die richtige Adresse für mein Vorhaben. 2007 gab es in Friedrichshain noch nicht so viele Läden, aber in der Gärtnerstr. gab es schon Siebenschön, der Spielzeugladen, und Dollyrockers, mit selbstgenähter Kindermode. 

 

Der Laden wärend des Umbaus. Streetart: Danny Gretscher www.dannygretscher.com

 

Damals war ein Vermieter noch froh, wenn er in Friedrichshain ein Gewerbe vermieten konnte. Also konnte ich relativ unkompliziert den Laden mieten. Die Räume wurden für mich ausgebaut (es musste ja aus einer Wohnung noch ein Laden entstehen). Und das Ganze für eine wirklich sehr kleine Miete. Genau das richtige für den Start. Heute sieht das natürlich total anders aus. 

Eine unglaublich aufregende Zeit war das damals. Erste Gespräche mit Herstellern habe ich noch in meinem Wohnzimmer in der Simon-Dach-Str. geführt. So ein ganzes Programm für einen Laden zu bestimmen, macht super viel Spaß. Sowieso ist der Einkauf von Ware eine meiner Lieblingsaufgaben. Ich bin dann doch ein shopping victim. Auch das Auspacken der Ware war ein Highlight. Endlich konnte ich all die tollen Sachen, die ich zusammengesucht habe auf Messen, auf Reisen und per Katalog im Netz, in meinen Händen halten und im Laden dekorieren. 

Kurz nach der Eröffnung. Damals noch mit Kaffee und Smoothiebar und ganz schön leer oder?

Am Fenster klopften dann schon die ersten Kundinnen und fragten, wann es endlich los geht. Ich hatte mir noch keinen richtigen Plan gemacht und habe dann irgendein Datum genannt. Auf einmal war der Eröffnungstermin dadurch gesetzt: 01.09.2007. 

Einen Namen musste ich auch noch finden. Das war nicht wirklich einfach. Letztendlich hat ihn dann Lola, eine gute Freundin, gefunden, die zu dem Zeitpunkt eine Namingagentur hatte und Namen für Bankfusionen und Shampoos kreierte. Sie meinte in den Friedrichshainer Kiez passt ein „Schwesterherz“!

Und dann wurde es auch noch mal kurz hektisch. In den Nächten davor habe ich durchgearbeitet. Immer noch viel mir was auf, was fehlte, was nicht perfekt war. Doch am 01.09.2007 um 11 Uhr eröffnete ich, zu gegebener Maßen sehr übermüdet aber voller Aufregung und Neugier die Türen von Schwesterherz…..

Tja und seitdem ist wirklich viel passiert. 4 weitere Läden sind dazu gekommen. Es ist eine rasante Fahrt bis hier hin gewesen und ich bin super glücklich diesen Schritt gegangen zu sein. 

 

 

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